Oktober 2023: Schon seit über 25 Jahren engagiert sich der Verein „akinda“ für minderjährige unbegleitete Geflüchtete. Der Verein schult, vermittelt und begleitet ehrenamtliche Vormundschaften. Menschen, die eine Vormundschaft für die jungen Menschen übernehmen möchten, werden von „akinda“ beraten und betreut.
Aktuell werden Menschen gesucht, die sich vorstellen können, eine Vormundschaft zu übernehmen – genannt Vermünder:innen. Auf ihre Aufgabe werden sie durch den Verein vorbereitet – „akinda“ bietet Schulungen an, die das entsprechende Grundwissen vermitteln. Der nächste Schulungsdurchgang startet nach den Herbstferien. Auch während der Vormundschaft steht der Verein beratend und begleitend zur Seite.
Die Aufnahme und Versorgung unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter befindet sich in Berlin momentan in einer schwierigen Situation. Täglich melden sich sechs bis sieben Minderjährige neu bei den Berliner Jugendbehörden. Sie werden in den ersten fünf bis sechs Monaten notdürftig in Obhut genommen, ohne Schulbesuch, ohne Asylantragstellung und mit reduzierter sozialpädagogischer Betreuung. Bis eine Vormundschaft angeordnet wird, vergehen weitere zwei bis drei Monate. In aller Regel wird dann eine Amtsvormundschaft eingesetzt. Die Berliner Amtsvormundschaft ist derzeit allerdings überlastet. Obwohl das Gesetz eine Obergrenze von fünfzig Mündeln vorsieht, betreut eine Amtsvormund:in momentan siebzig bis achtzig Mündel.
Ehrenamtlich Einzelvormundschaften sind daher eine gute Alternative, um möglichst vielen Jugendlichen eine zugewandte und engagierte Person an die Seite zu stellen. Eine Vormundschaft ist ein längerfristiges Engagement: Man übernimmt eine hohe Verantwortung (auch in rechtlicher Hinsicht) und die menschliche Ebene kann sehr herausfordernd sein.
Viele Informationen zur Vormundschaft für unbegleitete minderjährige Geflüchtete finden Sie auch auf der Webseite: www.akinda-berlin.org
Wenn Sie sich vorstellen können, eine solche Aufgabe zu übernehmen, melden Sie sich doch bitte bei „akinda“. Ihr Ansprechpartner dort ist Ronald Reimann.
akinda – Berliner Netzwerk Einzelvormundschaften
bei XENION Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V.
Dudenstraße 78, 10965 Berlin
Mail: akinda@xenion.org
Telefon: 030 880 66 73 74 (feste Telefon-Sprechzeiten: Dienstag 15-19 Uhr, Mittwoch und Freitag 10-13 Uhr)