Juli 2022: Am 2.6.2022 fand ein Informations-Austausch der wissenschaftspolitischen Sprecher*innen des Abgeordnetenhauses der Koalition mit der ver.di-Betriebsgruppe der Freien Universität Berlin zum Fachbereich Veterinärmedizin der Freien Universität statt. Dort gab es den Vorschlag einer gemeinsamen Begehung des Campus in Düppel. Dabei sollen Beschäftigte direkt mit den wissenschafts- und tierschutzpolitischen Sprecher:innen in den Austausch treten.
Die FU musste die 24-stündige klinische Notfallversorgung für kleine Haustiere einstellen. Kranke Haustiere können seit dem 15. Mai nachts nicht mehr notbehandelt werden. Das FU-Präsidium begründete dies damit, kein qualifiziertes Personal zu finden. Beschäftigte kritisieren indes unbesetzte Haushaltsstellen. Bis zu siebzehn Beschäftigte sollen aufgrund der Arbeitsbedingungen Kündigungen eingereicht und die Kleintierklinik verlassen haben. Die Versorgung der Patienten ist seit geraumer Zeit nur noch möglich, indem erhebliche Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz in Kauf genommen werden. Beim Personalrat gingen zudem in den letzten Monaten etliche Überlastungsanzeigen der Beschäftigten ein. Der Krankenstand ist überdurchschnittlich hoch. Eine Vielzahl an Dienstplänen musste der Personalrat Dahlem wegen Personalmangel und arbeitsschutzrechtlichen Bedenken ablehnen, auch weil u.a. Ruhezeiten nicht eingehalten wurden. Die Dienstpläne wurden dann trotz Ablehnung in Kraft gesetzt. Eine Folge sind überdurchschnittlich viele, teils schwere Arbeitsunfälle. Letztendlich belastet die Personalsituation auch das Tierwohl.
Im gesamten Bereich der Veterinärmedizin klagen Beschäftigte zudem über nicht vergütete, tarifliche Zuschläge und zu niedrige Eingruppierungen, was dazu beiträgt, dass Beschäftigte sich wegbewerben und die Situation weiter eskaliert.
Betriebsgruppe und Personalrat sehen in dem Austausch einen wichtigen Schritt hin zu besseren Arbeitsbedingungen und einer adäquaten Tierversorgung an den Tierkliniken in Düppel.